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Unsere Kräuterspirale

Im Frühjahr 2019 haben wir begonnen, unsere Kräuterspirale anzulegen. Eine Kräuterspirale ist ein Pflanzbeet für Küchenkräuter, das dreidimensional auf mehreren Ebenen verschiedene Pflanz- und Klimazonen miteinander verbindet. Sie ist ein klassisches Modell permakultureller Gartengestaltung. Im oberen Bereich werden mediterrane Kräuter aus dem Mittelmeerraum wie Salbei oder Rosmarin gepflanzt. In der Normal-Zone finden sich mitteleuropäische Pflanzen wie Oregano oder Bohnenkraut. In der Feucht-Zone findet z. B. Petersilie ihren Platz und an der Nass-Zone zum Beispiel Brunnenkresse.

Als Baumaterialien genutzt haben wir hauptsächlich Ziegel und Schotter, die wir auf dem Gelände zusammen getragen haben. Außerdem verwendet haben wir Sand und lehmigen Mutterboden. Für die Nass-Zone am unteren Ende haben wir einen Betonmischkübel eingegraben. Damit kleine Menschen und Tiere stets den Weg heraus finden, haben wir den Kübel mit Bruchsteinen befüllt. Ansonsten benötigt man für den Bau Unkrautfließ, das zwischen der Schotterdrainage und dem Pflanzboden ausgelegt wird, Schaufeln und Spaten, eine Schubkarre und los geht´s!

 

 

Zuerst haben wir auf dem Boden die Größe der Spirale markiert, Grassoden ausgestochen und den Untergrund geschottert. Für das Markieren bietet es sich an, mit zwei durch eine Schnur (ca. 2m Länge) verbundenen Stöcken einen Zirkel zu improvisieren. In der Mitte wird der eine Stock eingesteckt und dann mit langsam länger gelassener Schnur im Kreis die Spirale aufgezeichnet.

 

Der Untergrund wird von Grassoden spatentief befreit und mit Schotter
angefüllt, damit Regenwasser ausreichend gut abfließen kann. Dann haben wir von innen nach außen die ersten Spiralringe gelegt. Die Steine werden nicht mit Mörtel fest verbunden, sondern nur als Trockenmauer locker aufeinander gelegt. So finden in Zukunft auch Amphibien, Wildbienen und andere Mitbewohner Lebensraum in der Spirale.

Im inneren Spiralbereich steigt die Schotterschicht noch leicht an. Beim Setzen der Steine ist es für einen stabilen Aufbau wichtig, dass die Steine stets so geschichtet werden, dass die Neigung immer zur Spiralmitte ausgerichtet ist. Würde ein Stein sich lösen, bleibt die Trockenmauer insgesamt stabil und fallende Steine kippen zur Mitte der Spirale hin.

 

Auf die Schotterdrainage wird ein Unkrautfließ gelegt. Dieses verhindert, dass der hierauf zu füllende Pflanzboden später durch die Drainage hindurch zu stark ausgewaschen wird. Im oberen, inneren Bereich der Spiral füllt man sehr mageren, sandigen Pflanzboden an. Je weiter man nach unten zur Nasszone gelangt, je lehmiger und nährstoffreicher mischt man den Boden.

Es ist bereits beim Mauern möglich, in Steinfugen auch Setzlinge – z. B. Mauerpfeffer – zu pflanzen. Wichtig ist dabei, dass der Wurzelteil dann in die Pflanzerde mit eingesetzt wird, damit die Wasser- und Nährstoffversorgung erhalten bleibt und die Setzlinge nicht vertrocknen.

An Kosten sind uns nur die Ausgaben für das Unkrautfließ und für wenige Setzlinge entstanden.

Aktuell (Stand Mai 2023) finden sich in der Kräuterspirale folgende, größtenteils auch winterharte Kräuter: Rosmarin, Currykraut, Pimpinelle, Zitronenverbene, Bohnenkraut, Oregano, Wermuth, Zitronenmelisse, verschiedene Minzsorten, Petersilie, Schnittlauch, Bärlauch, Waldmeister, Brunnenkresse, Schnittknoblauch.